Schulanlage Heiget

Ein neuer Schulhausmodulbau – mehr als Schulraumerweiterung

 

Am 5. Juni 2016 hat die Fehraltorfer Bevölkerung dem Bau eines neuen Schulhausmodulbaus auf dem Heiget-Areal zugestimmt. Er bietet unverzichtbaren zusätzlichen Schulraum. Aber er ist mehr als das. Er ist die erste Etappe der in der Vision 2044 aufgezeichneten Investitionen in die Fehraltorfer Schulanlagen.


Die Gemeinde und die Schule Fehraltorf stehen vor grossen Herausforderungen. Bei der Schulraumplanung müssen ganz verschiedene Aspekte beachtet werden. Einerseits geht es darum das Wachstum der Schülerzahlen möglichst präzise voraussagen zu können. Andererseits spielen bildungspolitische Aspekte eine wichtige Rolle. Die Räume müssen an die Vorgaben der Bildungsdirektion des Kantons Zürich angepasst werden. Je nach Vorgabe der Zürcher Bildungspolitik gilt es zusätzliche Gruppenräume oder Klassenzimmer zu schaffen. Schliesslich muss auch der bauliche Zustand der Schulgebäude genau beobachtet werden. Auch hier sind immer wieder Erneuerungsarbeiten notwendig.
 

Vielfältige Anforderungen an den Schulraum

In Fehraltorf spielen alle drei Faktoren eine wichtige Rolle. Die Schülerzahlen steigen seit 2006 kontinuierlich an, und eine Trendwende zeichnet sich nicht ab. Auch die bildungspolitischen Vorgaben – Blockzeitenunterricht, ausserschulische Betreuungsangebote, integrative Fördermassnahmen, Gruppenunterricht etc. – lassen den Bedarf an Schulraum weiter anschwellen. Schliesslich kommen einzelne Schulgebäude langsam aber sicher in die Jahre und müssen saniert werden.
 

Eine Vision und ihre Etappen

Damit die Schule ihren Raumbedarf nicht in Einzelschritten formuliert, hat die Schulpflege bereits im Jahr 2014 die Vision 2044 entwickelt. Darin ist festgehalten, wie sich die Schülerzahlen in den kommenden Jahren entwickeln werden, welche Raumbedürfnisse aus bildungspolitischer Sicht auf die Schule zukommen, und wie hoch der Erneuerungs- und Sanierungsbedarf der heutigen Schulgebäude ist. Dabei wurde in verschiedenen Szenarien und Varianten gedacht und geplant. Da langfristige Prognosen mit einer gewissen Unschärfe behaftet sind, werden sie 2019 nochmals grundlegend überprüft.
 

Schulhausmodulbau als erste Etappe

Mit der Zustimmung zum Schulhausmodulbau wurde die erste Etappe vom Souverän genehmigt. Die neuen Schulräume wurden im Sommer 2017 in Betrieb genommen. Modulbauten sind heute hochwertige Systembauten. Sie entsprechen den aktuellen Energie- und Schallvorschriften und bieten kurz- bis mittelfristig praktische Alternativen zum Massivbau. Die Schulhausmodule sind demontier- und weiterverwendbar. Sie gewährleisten dadurch eine flexible Nutzung und geben der Gemeinde Handlungsspielraum beim weiteren Vorgehen auf dem Heiget-Areal.
 

Erneuerung der Mehrzweckhalle

Auch die zweite Etappe befindet sich in Vorbereitung. Dabei geht es um die Erneuerung der Mehrzweckhalle Heiget samt dem Schwimmbad. Die im Jahr 2014 durchgeführte Bevölkerungsumfrage zeigte, dass auch in Zukunft ein Lehrschwimmbecken gewünscht wird. Des Weiteren hat ein im April 2015 durchgeführter Workshop mit verschiedenen Vertretern aus der Bevölkerung gezeigt, dass sich ein Neubau der Mehrzweckhalle sowie des Lehrschwimmbeckens aufdrängt und eine aufwändige Sanierung nicht das gewünschte Resultat zeitigen würde. Im Mai 2017 hat der Gemeinderat entschieden, ein Planerwahlverfahren für die neue Mehrzweck-Doppelturnhalle durchzuführen.
 

Mittel- und langfristiger Bedarf

Schliesslich bedürfen mit einem mittleren Zeithorizont das Vario und das Sekundarschulhaus substanzerhaltender Investitionen, namentlich an der Fassade, beim Dach und bei der Gebäudetechnik. Ebenfalls zu berücksichtigen sind räumliche Defizite, die sich im Schulunterricht und der Schulorganisation negativ auswirken. So verfügt das Sekundarschulhaus über knappe Platzverhältnisse ohne Gruppenräume. Im Vario erschwert eine eher zufällige Raumabfolge den Schul- und Verwaltungsbetrieb. Beim Schulhaus Mitte wären Singsaal und Verwaltungsräume zu optimieren und die Musikschule benötigt ebenfalls zusätzlichen Raum.
 

Langfristige Prognosen

Unter Umständen wachsen auch die Schülerzahlen stärker oder weniger stark, als sich dies heute vorhersagen lässt. Steigen die Schülerzahlen weiterhin stark an, ist denkbar, dass die bestehenden Gebäude nicht aufwändig saniert, sondern durch grössere Ersatzneubauten abgelöst werden. Entwickeln sich die Schülerzahlen aber deutlich weniger stark, als es die heutigen Prognosen erwarten lassen, so rücken der Gebäudeunterhalt und der Raumstandard in den Fokus. In beiden Szenarien kann der Pavillon bis spätestens 2029 rückgebaut und andernorts weiterverwendet oder verkauft werden. Zeichnet sich ein Szenario ab, bei dem der Schulhausmodulbau auch langfristig die ideale Lösung bietet, so kann er auch langfristig betrieben werden. Weil die verschiedenen Szenarien sehr unterschiedliche Strategien mit sich bringen und derzeit noch eine erhebliche Unschärfe besteht, wird die ganze Situation 2019 nochmals grundlegend überprüft.
 

Bildung kostet

Das alles ist nicht gratis zu haben. Bereits das Projekt Mehrzweckhalle Heiget wird Auswirkungen auf den Steuerfuss haben. Das gilt erst recht für die darauf folgenden Investitionen. Deshalb ist es der Gemeinde und der Schule wichtig, frühzeitig eine Gesamtsicht zu schaffen und transparent zu informieren. Nur so kann sich die Bevölkerung ein klares Bild vom Bedürfnis der Schule und von der Notwendigkeit der kommenden Investitionen machen. Auch bei diesem Vorhaben gilt: Fehraltorf glaubt an die Zukunft und investiert vorausschauend für die nächsten Generationen. Teuer sparen kann keine Option für unsere Gemeinde sein.